Erneuerung der B 180 zwischen den Ortslagen Rositz und Kriebitzsch
Bauherr: |
Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch das Thüringer Landesamt für Bau und Verkehr |
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Baulänge: |
2.428 m |
Fahrbahnbreite: |
7,00 m |
Bauzeit: |
Baubeginn: 04/2020 |
Gesamtkosten: | ca. 1,125 Mio. € |
Beschreibung der Baumaßnahme
Die Baumaßnahme beinhaltete die Erneuerung der B 180 zwischen den Ortslagen Rositz und Kriebitzsch im Altenburger Land. Sie erstrecke sich vom Knotenpunkt der B 180 mit der Zechauer Straße/ Schulstraße in der Ortslage Rositz bis zur Ortsdurchfahrtsgrenze der Gemeinde Kriebitzsch. Die Erneuerung wurde notwendig, da die Fahrbahnränder abgängig und die Entwässerungsanlagen der Straße verschlissen waren. Darüber hinaus existierten umfangreiche Fahrbahnabsenkungen und Verwerfungen der Gradiente durch in dieser Region vorhandenen Altbergbau (untertägiger Abbau von Braunkohle im 19. Jahrhundert). Bedingt durch eine vormals vorhandene, zwischenzeitlich jedoch bereits rückgebaute Querung der B 180 durch eine Grubenbahn, entsprachen die Überholsichtweiten nicht mehr dem Regelwerk.
Durch die Erneuerung ergaben sich folgende positive Entwicklungen:
- Erhaltung der Leistungsfähigkeit der Bundesstraße
- Verbesserung der Überholsichtweiten/ Verkehrssicherheit
- Sicherung der Fahrbahn vor Tagesbrüchen des Altbergbaus
Auf Anforderung des Straßenbaulastträgers wurde die Gasleitung aus dem Baufeld heraus in den Seitenstreifen zwischen Radweg und Straße neu verlegt. Im Fahrbahnbereich befand sich die Hauptversorgungsleitung für Trinkwasser, die den gesamten nördlichen Bereich des Verbandsgebietes des Zweckverbandes Wasserversorgung und Abwasserentsorgung Altenburger Land (ZAL) versorgt. Diese Leitung (Baujahr 1916) war in Lage und Höhe nicht genau definiert. Es erfolgte daher eine gemeinsame Ausschreibung der Leistungen zur Ortung und Neuverlegung dieser Leitung außerhalb des unmittelbaren Fahrbahnbereichs.
Beidseitig der B 180 wurde im 19. Jahrhundert untertägig Braunkohle im Pfeilerbruchbau abgebaut. Die ausgedehnten Bruchfelder reichen bis an die B 180 heran und wurden in den vergangenen 20 Jahren weitgehend saniert. Die den Bereich der B 180 querenden Förderstrecken wurden in diese Sanierungen einbezogen. Trotzdem konnten „hängende Brüche“ nicht ausgeschlossen werden. Es wurden daher Maßnahmen in die Planung aufgenommen, die eine Begrenzung von Absenkungen im Fahrbahnbereich zum Ziel hatten bzw. die die Reaktionszeit des Straßenbaulastträgers beim Auftreten von Tagesbrüchen verlängert. Die Richtigkeit dieser Verfahrensweise zeigte sich während der Bauarbeiten, bei welchen zwei Tagesbrüche, die bis unmittelbar unter die vorhandene Asphaltschicht reichten, festgestellt wurden.
Der vorhandene Gehölzbestand an den Fahrbahnrändern engte die Möglichkeit der Gradientenverbesserung und damit der Verbesserung der Überholsichtweiten ein. Da der Bestand jedoch vital ist, wurde dieser in die Planung einbezogen und die Gradiente nur in dem damit vertretbaren Maß angepasst.
Die Auswertung der Luftbilder nach den Bombardierungen 1944/45 ergab, dass es ich im Baubereich um einen kampfmittelgefährdeten Bereich handelt. Zu Beginn der Baumaßnahme erfolgte daher zunächst eine Oberflächensondierung auf Kampfmittel. In einzelnen Bereichen wurde eine Baubegleitung bei den Erdarbeiten erforderlich, die jedoch glücklicherweise keine Kampfmittel zutage brachte.
Es schlossen sich Suchschachtungen zur Lage und Höhe der vorhandenen Trinkwasserleitung des ZAL an. Diese ergaben, dass sich die Leitung im Fahrbahnbereich befand und die Deckung künftig zu gering gewesen wäre.
Nach dem Fräsen der vorhandenen Asphaltbeläge wurde ein Tagesbruch des untertägigen Bergbaus festgestellt, der bis unmittelbar unter die vorhandenen Asphaltschichten reichte. Dieser wurde hinsichtlich seiner Ausdehnung und Tiefe durch Fachfirmen untersucht und entsprechend der Empfehlungen saniert. Es folgte die Verlegung der Anlagen zur Straßenentwässerung und die Verlegung der neuen Trinkwasserleitung auf eine Länge von 260 m, bevor mit dem Erdbau zur Herstellung des neuen Planums begonnen werden konnte.
Die aus der Planung hervorgehenden tagesbruchgefährdeten Bereiche wurden mittels hochfestem Geogitter gesichert. Teilbereiche mit nicht tragfähigem Planum mussten mit Mischbindemittel verbessert werden. Nach Herstellung des Planums erfolgte der Einbau der Asphaltschichten und der Bankette. Es folgte die Herstellung der Entwässerungsmulden und die Straßenausstattung. Dabei wurden die Baumreihen mittels Schutzplanken gesichert.
Die VOB-Abnahme mit anschließender Verkehrsfreigabe erfolgte am 09.12.2020.