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Landesbau

Landesarchiv Thüringen - Hauptstaatsarchiv Weimar - Marstallgebäude: 4. BA: Brandschutz und Modernisierung

Marstallstraße 2, 99423 Weimar | 

Blick auf das Obergeschoss und den Mittelrisalit des Marstalls in der Marstallstraße. Geputztes hellgelbes Gebäude. Verzierungen aus Sandstein im gleichen Farbton. Die Fenster sind mit Sprossen fast schwarz. Prunkvoller Bau mit Stilelementen des Barock. Blauer Himmel ohne Wolken im Hintergrund.
Blick auf den Mittelrisalit entlang der Marstallstraße | © TLBV
Fassadenausschnitt vom Mittelrisaliten am Kegelplatz, dieser hat weniger Höhe und ist mit einer Dachterrasse vollendet. Alle angrenzenden Fenster mit Sprossen und Rundbogen. Oberer Teil der Tordurchfahrt ist angeschnitten sichtbar. Man kann den Brückengang aus Glas und Stahl im 1. OG von links nach rechts erahnen.
Mittelrisalit mit Bogen der Tordurchfahrt am Kegelplatz | © TLBV
Westfassade des Westresalits mit deutlich massiverer Formsprache. EG mit Eingangstür mit dunklen Holz, rechts und links jeweils große Fenster mit Rundbögen und Sprossen. Im OG nur noch hellgelb und reduziertere Fassade und drei gleichmäßig verteilte Rundbogenfenster. Darüber das Dach mit Dachterrasse. Rechts direkt anschließend der spätere Anbau in sachlicher Formsprache und unterschiedlicher Geschosshöhe. 4 Geschosse im Vergleich zu 2 vom Westflügel. Davor eine gepflasterte Straße mit parkenden Autos. Rechts geht die Häuserfront weiter. Ein angeschnittener Baum ragt ins Bild.
Westfassade am Kegelplatz mit späteren Anbau | © TLBV
Ein großer Innenhof mit vier verschiedenen Bodenbelagsarten. Bruchstein aus Travertin, wassergebundene Decke eingerahmt vom Travertin und frei platziert zwei rechteckige Flächen mit Bauschutt. Das ist das Kunstwerk Zermahlene Geschichte. Im Hintergrund der Westflügel des Marstalls, rechts davon das flache Gebäude, die ehemalige Reithalle. Alle Gebäude sind sandsteinfarben mit roten Akzenten.
Blick auf die sanierte Reithalle im südlichen Innenhof | © Claus Bach | Fotograf
Detailfoto einer Fassade des Westflügels. Harter Kontrast: rechte Bildhälfte unsaniertes Gebäude mit wild gemauerten Fensteröffnungen, herunterhängenden Kabeln, wild verlegten Kabeln und bröckelnden Putz. Dazwischen ein Holzzaun als Sichtschutz, dahinter der sanierte Bereich des Marstalls ab Mittelrisalit. Sandsteinfarben, sauber, mit dunkelroten Akzenten.
Kontrast vor und nach der Sanierung an Ostfassade vom Westflügel | © Claus Bach | Fotograf
Zwei Fotos: links: die Fassade der Marstallstraße als tiefes Foto in die Straße hinein fotografiert. Schwarzes Kopfsteinpflaster auf der Straße, granitartiges Pflaster am Gehweg davor. Die Fassade ist so kleinteilig, dass sie nahe zu verschwimmt. Der Mittelrisalit ist in der Bildtiefe zu erkennen. Es scheint die Sonne. Rechts: Haupteingangstür zum Marstallgebäude. Metalltür mit Rasterung. Graues Metall in den Feldern des Raster ist Glas eingelassen. Durch Spiegelungen kann man nicht ins Gebäude schauen. Rundbogen ebenfalls aus grauen Metall führt die senkrechten Linien des Rasters fort. Dazwischen wieder Glas.
links: Fassade des Westflügels, rechts: Haupteingang in der Marstallstraße | © TLBV
Zentralperspektive mit Stützenreihe links und rechts des Zentrums, die die Rundbögen der Decke aufnehmen. Graue Regale rechts und links davon mit vielen Akten, Ordner und teilweise Büchern alles dunkle gedeckte Farben. Weißer Betonfußboden. Im Zentrum steht eine leere Glasvitrine, dahinter sieht man einen Leseplatz und auch Regale.
Archiv und Lesebereich im Westflügel, ehemalige Stallungen | © Claus Bach | Fotograf
Foto in den Schiebe-Regalanlagen im roten Magazin. Die Frontwände der Regal sind grellrot gefärbt. Daran heben sich die schwarzen Dreiecks-Lenker hervor. Wände, Decken und Böden aus Beton. An der Decke verlaufen längs Lüftungsleitungen. Das Bild wird gerahmt durch Regale rechts und links mit langen Auszügen.
Detailfoto der Regalanlagen im roten Magazin | © Claus Bach | Fotograf
Ein langer Gang, nahezu Zentralperspektive, Decke und Boden aus Beton, die Wände sieht man nicht, da rechts und links Regale mit Schiebesystem stehen. Gelbe Frontwände deuten auf das gelbe Magazin hin. Schwarze Räder zum Bewegen der Regale fallen ins Auge. An der Decke läuft eine große rechteckige Lüftungsleitung in die Tiefe des Bilds. Am Ende des Gangs eine graue Tür.
Regalsystem des gelben Magazins | © Claus Bach | Fotograf
Funktionstreppenhaus, d.h. sachliche Gestaltung, Betonwände, außer im Treppenaugen weiß geputzt und gemalert. Einfacher Rundrohr-Handlauf in Dunkelgrau. Drei Treppenläufe reihen sich nebeneinander. Rechts ist eine schwere graue, aber moderne, Tür zu Erkennen. Darüber eine große blaue Fläche, die auf das blaue Magazin hindeutet.
Funktionstreppenhaus mit Zugang zum blauen Magazin | © Claus Bach | Fotograf
Zentralperspektive, senkrecht nach unten fotografiert. Der Fußboden ist ein schwarzer Gitterrost. Es geht zwei Stockwerke in die Tiefe, dort ein Betonboden. Rechts und links flankieren Kartons, gestapelt mit weißen Etiketten den Gitterrost.
Gitterroste in den Magazinen für die vertikale Luftzirkulation | © Claus Bach | Fotograf
Neues Treppenhaus mit drei Treppenläufen aus Stahl, Wangen und Stufen in lichtgrau. Weiße Wände, rechts geht ein Durchgang in einen Raum mit Regalen, schwere Naturstein-Zarge. Die Treppe hat Brüstungen aus Lochblech mit runder Lochung. Aufgesetzt ist ein Holzhandlauf. Die ersten beiden Stufen haben eine andere Brüstung. Ein schwarze blickdichte Wand als Brüstung die Abstand zur restlichen Brüstung hat.
Neu integriertes Treppenhaus im Westflügel | © Claus Bach | Fotograf
Ein orangener Raum. Im Prinzip eine Brücke die längs das Bild quer. Bodenbelag ist Tränenblech. Brüstungen aus Flachstahl mit Leitereffekt. Man schaut auf Sitzplätze die sich auftürmen und rechts und links davon Treppen um die hinteren Reihen zu erreichen. Hier sind Brüstungen aus Glas, ohne Handlauf. Stirnwand orange mit 3 Rundbogenfenster.
Raum über dem Haupteingang der Marstallstraße kann auch als Vortragsraum genutzt werden | © Claus Bach | Fotograf
Sachbereich

Landesbau, Standort Erfurt

Bauwerksart

Bestandsgebäude, Archiv- und Lehrgebäude

Errichtung 1873 - 1878

Netto-Raumfläche

2.542 m²

Gesamtbaukosten

3.530.000 €

Bauzeit

2024 - 2026

Architekt

Ausschreibung 2021


 

Stallungen: vorher/nachher
Zentralperspektive, rechts und links aufgereihte Stütze, die die Rundbogen stützen, diese sind immer beschädigt und optisch nicht funktionsfähig. Kein Putz an den Außenwänden. Die Fensters sind zur hälfte ausgemauert oder teilweise mit Karton geschlossen. Es gibt keinen Fußboden, hier liegt nur Schutt und Erdmaterial. Reifenspuren lassen vermuten, dass hier ein Auto durchgefahren ist.
© Claus Bach | Fotograf
Zentralperspektive mit Stützenreihe links und rechts des Zentrums, die die Rundbögen der Decke aufnehmen. Graue Regale rechts und links davon mit vielen Akten, Ordner und teilweise Büchern alles dunkle gedeckte Farben. Weißer Betonfußboden. Im Zentrum steht eine leere Glasvitrine, dahinter sieht man einen Leseplatz und auch Regale.
© Claus Bach | Fotograf
Tiefenmagazin: Rohbau/fertig
Ein kalter Raum, alle Decken, Böden und Wände sind aus Beton. Im Zentrum ist eine Öffnung, die später eine Tür wird. Es ist Rohbauzustand. Betonstützen stehen rechts und links vom Fokus mit rechteckigen Querschnitt.
© Claus Bach | Fotograf
Ein langer Gang, nahezu Zentralperspektive, Decke und Boden aus Beton, die Wände sieht man nicht, da rechts und links Regale mit Schiebesystem stehen. Gelbe Frontwände deuten auf das gelbe Magazin hin. Schwarze Räder zum Bewegen der Regale fallen ins Auge. An der Decke läuft eine große rechteckige Lüftungsleitung in die Tiefe des Bilds. Am Ende des Gangs eine graue Tür.
© Claus Bach | Fotograf
Innenhof: Fortschritt im Bau
Blick vom Mittelrisalit auf den südlichen Marstallhof. Eine tiefe Baugrube. Ein Kran steht darin und entwächst dem Bild. Die Außenwände sind teilweise mit grüner Dämmung oder weißen Vlies belegt. Die Bodenplatte ist zu zwei Dritteln fertig und mit Bitumen dunkelgrau. Der unsanierte Westflügel rahmt das Bild links.
© Claus Bach | Fotograf
Blick vom Mittelrisalit auf den südlichen Marstallhof. Baugrube ist mit Betonwände eingefasst, die Bodenplatte ist nun in der unteren Hälfte komplett fertig. Teilweise stehen auch schon Beton-Innenwände. Rote Gerüste stützen die Außenwände. Der Westflügel weiter unsaniert Rahmen das Bild links ein.
© Claus Bach | Fotograf
Blick vom Mittelrisalit auf den südlichen Marstallhof. Die Baugrube ist geschlossen, eine graue Kiesfläche ist zu sehen. Im oberen Drittel eine Bodenplatte mit roter Stahlskelettstruktur. Hier entsteht der neue Lesesaal im Form der alten Reihalle.
© Claus Bach | Fotograf
Blick vom Mittelrisalit auf den südlichen Marstallhof. Der Innenhof ist fertig. Travertinbruchsteinpflaster rahmt die braune Wegedecke in Form eines Trapezes. Zwei rechteckige Flächen mit rötlicher Farbe heben sich ab: Kunstwerk "Zermahlene Geschichte". Rahmung durch Betonelemente in Strichoptik. Im Hintergrund die fertige Reithalle, nun als Lesesaal. Links der sanierte Westflügel des Marstallgebäudes.
© Claus Bach | Fotograf

 

Baubeschreibung

Die Gebäudeanlage befindet sich als Baudenkmalensemble "Marstall" im Zentrum von Weimar. Das Ensemble fällt unter den Geltungsbereich des "Gesetzes zur Pflege und zum Schutz der Kulturdenkmale im Land Thüringen".

Als Marstall vom Architekten Carl Heinrich Ferdinand Streichhan von 1873 bis 1878 erbaut diente der dreiflügelige, zweigeschossige Neorennaissancebau vorerst als Hofpoststall und Kurierstation ehe es nach Gründung des Landes Thüringen im Jahre 1920 der Sitz der Ministerien für Volksbildung und Justiz wurde. Während der Zeit des Nationalsozialismus war das Gebäude Sitz und Gefängnis der Gestapo. Ab 1952 bis 1990 diente das Gebäude bezirklichen Verwaltungseinrichtungen und Staatsbetrieben des Bezirkes Erfurt. Nach dem Archivgesetz des Freistaates Thüringen von 1992 wurde das Marstallgebäude zum Hauptstaatsarchiv Weimar im Rahmen des Landesarchivs Thüringen. Heute befinden sich in dem Zweckbau die Archiv-Bestände ab 1920 mit Lesesaal, der ehemaligen, umgenutzen Reithalle.

Seit 1994 wurden in drei Bauabschnitten Grundsanierungen, Umbauten und Neubauten unter Berücksichtigung denkmalpflegerischer Forderungen durchgeführt. Der erste Bauabschnitt im Südflügel wurde 1998 abgeschlossen, der zweite Bauabschnitt mit Tiefenmagazin und Demontage und Wiederaufbau der Reithalle wurde 2003 fertiggestellt und übergeben. 2018 wurde der dritte Bauabschnitt vom nördlichen Westflügel und der Gerberstraße 2a übergeben. Ab 2024 sollen die Bauarbeiten im Südflügel beginnen. Der südliche Gebäudeteil soll auf die derzeit gültigen Anforderungen des Brandschutzes gebracht werden und an die sich seit 30 Jahren veränderten Anforderungen an die Archivierung modifiziert werden.

Erfurt, 07.12.2020

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