Landesbau
Musikgymnasium Schloss Belvedere: Teilsanierung, Brandschutzmaßnahmen und Medienanpassung
Schloss Belvedere 1, 99425 Weimar | →
Sachbereich
Landesbau, Standort Erfurt
Bauwerksart
Bestandsgebäude, Schul- und Verwaltungsgebäude, Internat
Errichtung 1724-1744 und 1990/2004
Netto-Raumfläche
5.616 m²
Gesamtbaukosten
6.648.000 €
Bauzeit
06/2016 - 08/2019
Architekt
Architekturbüro Dr. Krause + Pfohl, Weimar
Sachbereich
Landesbau, Standort Erfurt
Bauwerksart
Neubau, Schulgebäude
Netto-Raumfläche
4.650 m²
Gesamtbaukosten
9.000.000 €
Bauzeit
1994 - 1996
Bauherr
Deutsche Bank AG
Architekt
VAN DEN VALENTYN ARCHITEKTUR, Köln
Baubeschreibung
Historische Gebäude
Das barocke Kavaliershaus, die ehemalige Vogtei des Schlosses Belvedere, gliedert sich in drei Baukörperteile: das Turmhaus, das Langhaus und den Bogenbau. Die historische, innere Raumstruktur bildet in der Regel kleine Räume von zirka 10 bis 15 m², die als Instrumentalübungsräume dienen. Räumliche Besonderheiten bilden der Sportsaal im Bogenbau und der Kammermusiksaal, der auch für Chor und Balettunterricht vorgesehen ist.
Der Bogenbau wurde vollständig entkernt, die nicht bauzeitlichen Quer- und Längswände abgebrochen, um die für eine Turnhalle erforderliche Größe zu erreichen. Die geforderte Raumhöhe von mindestens 4,00 m konnte nur durch Absenken des Fußbodens um ca. 1,20 m erzielt werden.
Die Holzständerstrukturen von Turm- und Langhaus wurden erhalten oder als Fachwerkwände neu aufgeführt. Hochgradig geschädigte Holzbalkendecken waren aufwendig zu reparieren, zu leichtern (zum Teil Schwammsanierung) und mit einem Zementestrich auf Schwalbenschwanzblechen auszurüsten (60dB Luftschall). Zwischen den Übungsräumen wurden die Fachwerkwände mit schweren Lehmsteinen ausgefacht, noch erhaltene Lehmausfachungen saniert, neue Gefache durch Lehmbausteine komplettiert, Lehmputze an Decken und Wänden repariert bzw. Holzleichtlehmschüttungen an den Innenseiten der Außenwände ergänzt. Den Lehmbauausführungen galt große Aufmerksamkeit, um so die baukonstruktive Kontinuität des denkmalgeschützten Hauses mit einem neuen bauphysikalischen und raumklimatischen Standard zu verbinden.
Die Nachhallzeiten in den Übungsräumen werden durch zusätzliche Schallabsorbtionsflächen (mikroperforierte Ahornfurnierpaneele) gedämpft. Als zweiten Rettungsweg erhielt der Westgiebel eine neue Stahlaußentreppe mit einem Wandschirm aus verzinkten Stahlrosten, vorbereitet für Efeu oder anderen Bewuchs.
Neubau
Am Rand der Rokoko-Schlossanlage entstand 1996 der preisgekrönte Neubau der Architekten Thomas van den Valentyn und Seyed Mohammad Oreyzi. Der Neubau versteht sich als Hommage an die Moderne des 1919 in Weimar gegründeten Bauhauses, insbesondere an die Ideen und Ideale Le Corbusiers.
Erfurt, 04.12.2020