Seitenbeginn . Zur Hauptnavigation . Zum Seiteninhalt

Landesbau

Amtsgericht Rudolstadt: Umbau, Sanierung und Neubau Amtsgerichtsgebäude

Marktstraße 54, 07407 Rudolstadt | 

Dreiteilige Gebäudefassade in zarten Orange und Grau mit Risalit und hoch aufragenden Giebel bei strahlend blauen Himmel. Der grau gepflasterte Platz im Vordergrund ist fast menschenleer.
Ansicht mit Zwischenbau vom Marktplatz | © TLBV
Fassade mit eindrucksvollem großen Wandgemälde vom Heiligen Georg im Kampf mit einem feuerspuckenden Drachen. Im Vordergrund ein menschenleerer Platz mit grauem feinen Pflaster. Durch Schatten zeichnet sich die Gebäudekubatur anschaulich ab.
Fassadenansicht mit Wandgemälde von der Vorwerksgasse | © TLBV
Detailbild des Wandgemäldes vom Heiligen Georg an der Fassade im ersten Obergeschoss. Darüber ist das dunkelgraue Dach zu erkennen, welches von der Sonne angestrahlt wird.
Wandgemälde des Heiligen Georg an der Fassade | © TLBV
Detailfoto der Fassade mit einem jungen Baum mit kreisrunder Krone im Vordergrund. Die Tür mit Torbogen aus verziertem, durch die Zeit verdunkelten, Holz ist geschlossen und hat etliche Glasausschnitte. In dem Türbogen säulenartige Darstellung mit Glaselementen dazwischen.
Hauseingang der sozialen Dienste | © TLBV
Foto der Lochfassade des Neubaus von der Hofseite. Eine graue Fassade mit einem jungen Baum davor. Die Fassade nimmt das Bild komplett ein, man sieht kaum Himmel und nur sehr wenig graues Pflaster im Vordergrund.
Hofansicht des Neubaus | © TLBV
Innenraumfoto mit angeschnittenen Treppenhaus mit schwarzem Jugendstil-Geländer. Die Wände sind hälftig in hellen Brauntönen gemalert. Im Vordergrund eine stilsichere einfache Holz-Sitzbank. Rechts im Bild Bleifenster mit Farbe und Rundbogen, darunter ein weißer Heizkörper, grauer Fußboden.
Wartebereich des großen Sitzungssaals | © TLBV
Foto vom Treppenpodest nach unten in das Treppenauge über drei Geschosse. Heller Bodenbelag, Handlauf eckig aus Holz und Geländer aus vertikalen Flachstahl in anthrazit.
Neues Treppenhaus im Bauteil 2 | © TLBV
Innenfoto des Sitzungssaals aus Blickrichtung des Richters. Schwere dunkelbraune Holzkonstruktion an der Decke, hohe Raumhöhe, abgehangene kreisrunde helle Deckenleuchten. Sitzplätze für Zuschauer auf schwarzen Stoffsitzen. Sitzplätze für die Gegnerparteien im Bildzentrum. Stirnwand mit weißem Technik-Panel.
Blick in den Sitzungssaal | © TLBV
Foto auf Augenhöhe der Holztischplatte. Links stehen die Sitze der Richter. Im Hintergrund durch die Sonneneinstrahlung schwarze Wand mit zwei Fenstern. Auf dem Tisch stehen Mikrophone, Telefone und etwas Technik.
Detail der Richtertische vom großen Sitzungssaal | © TLBV
Doppelfoto vom Historischen Treppenhaus, dunkle fast schwarze Treppenstufen, weiße umgebende Wände. Aufwändiges schmiedeeisernes Geländer in dunkelgrau. Rundbogenfenster im Hintergrund mit bunter Bleiverglasung.
Historisches Treppenhaus | © TLBV
Sachbereich

Landesbau, Standort Erfurt, Sonderprojekte

Bauwerksart

Bestandsgebäude und Erweiterungsneubau, Gerichtsgebäude

Errichtung 1853-1905

Netto-Raumfläche

4.359 m²

Gesamtbaukosten

13.915.000 €

Bauzeit

05/2016 - 08/2019

Architekt

ARGE Rudolstadt

gildehaus.partner architekten, Weimar

Architekturbüro Dr. Krause + Pfohl, Weimar

Baubeschreibung

Das Amtsgericht Rudolstadt lässt sich aus bauhistorischer Sicht in drei Bauteile einteilen. Der Hauptbaukörper des Gerichts wurde um 1905 errichtet und weist vielfältige dekorative Elemente im Jugendstil auf. Im Jahre 1887 entstand der sogenannte Zwischenbau zwischen Hauptbau des Gerichts und Zellentrakt. Ältester Baukörper im Gesamtensemble ist der Zellentrakt aus dem Jahre 1853. Dieser wurde zunächst als Psychiatrische Anstalt genutzt, später diente er der Haftunterbringung. 

Der Hauptbaukörper aus dem Jahre 1905 wurde behutsam unter denkmalpflegerischen Aspekten saniert und die gestalterischen Schmuckelemente restauriert und wieder hergestellt. Die aus der Neustrukturierung der Justizverwaltung im Land Thüringen resultierenden erweiterten Anforderungen (z.B. Sicherheitsanforderungen) wurden in die funktionellen Abläufe integriert. Dabei wurden alle Hauptfunktionen in den oberirdischen Geschossen konzentriert. Im Untergeschoss wurden Nebenfunktionen eingeordnet, da durch hohe Grundwasserstände sowie die Nähe zur Saale (und daraus resultierende Hochwassergefahr) eine realistische potentielle Gefährdung vorliegt.

Durch klar strukturierte Eingriffe konnte der ehemalige Zellentrakt in hochwertige, moderne Archivflächen umgewidmet werden. Im Gerichtsgebäude wurden dadurch wertvolle Raumflächen freigegeben. Um die Archivflächen im Zellentrakt sinnvoll einzurichten, wurden sämtliche alte Innenwände abgebrochen und neue Decken eingebaut. Im Bereich des ehemaligen Zwischenbaus wurde ein kompletter neuer Baukörper eingesetzt. Die Erschließung beider Gebäudeteile erfolgt über das denkmalgeschützte Hauptgebäude.

Der Hauptbaukörper des Gerichts nimmt alle gerichtsspezifischen Nutzungen wie Justizwache, Verhandlungssäle, Vorführzellen und einen Großteil der Geschäftsstellen auf. Alle Geschäftsstellen mit hohem Publikumsverkehr sind im Erd- und 1. Obergeschoss angeordnet. Im 2. OG befinden sich die nicht öffentlichen Bereiche (Richter, Verwaltung). Die Verhandlungssäle befinden sich ebenfalls im Erd- und 1. Obergeschoss. Dort liegen auch die Gäste - WCs  und barrierefreie Sanitäranlagen, während die Sanitärbereiche für die Mitarbeiter über alle Geschosse gleichmäßig verteilt sind. Die Umkleide- und Waschräume der Bediensteten der Justizwache befinden sich im Kellergeschoss. Die Funktionen des Grundbuchamtes sind im neu errichteten Zwischenbau mit direkter Anbindung an den Archivbereich im ehemaligen Zellentrakt angeordnet. Die Archivflächen wurden mit modernen Rollregalanlagen ausgestattet. Der Dachraum bleibt als Kaltdach ungenutzt und dient lediglich als Aufstellfläche für die Lüftungstechnik. Das Dachtragwerk und die Dachdeckung des Gerichts wurden bereits im Jahr 2010 im Rahmen einer vorgezogenen Teilmaßnahme saniert. 

Gebäude und Freianlagen sind, soweit dies bei einem Bestandsgebäude unter dem Denkmalschutzaspekt möglich ist, in Anlehnung an die Forderungen der DIN 18040 konzipiert. Die barrierefreie Erschließung aller öffentlichen Bereiche ist sicher gestellt.

Erfurt, 03.12.2020

Unser Ministerium in den sozialen Netzwerken: